Volvo und M.Busch bauen Partnerschaft mit neuem Projekt aus

Fertigung der Rohteile, Bearbeitung und Montage aus einer Hand

Mit bisher über 7 Mio. gelieferten Rohteilen für Bremsscheiben seit Bestehen der Geschäftsbeziehung zwischen Volvo und M.Busch gehört M.Busch zweifellos zu einem der strategisch wichtigen Lieferanten der Volvo Trucks Gruppe. Nun gehen die beiden Unternehmen gemeinsam den nächsten Schritt zum Ausbau der Geschäftstätigkeiten. Unter dem Projektnamen „P2751“ hat Volvo Trucks u. a. eine neue Schnittstelle zwischen Bremsscheibe und Nabe eingeführt. Darüber soll die neu gestaltete Vorderradnabe im Zusammenspiel mit leichteren Stahlfelgen zu einer Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und somit zu geringen CO₂ - Emissionen führen. Bereits im Jahr 2019 starteten die ersten Gespräche zwischen M.Busch und Volvo über die Mög-lichkeit, für das benannte Projekt P2751 neben der Fertigung der Rohteile auch die Bearbeitung inklusive Montage zu übernehmen. Zum einen wird der heutige Bearbeiter aus strategischen Gründen nicht an dem neuen Projekt beteiligt. Zum anderen geht Volvo dazu über, Roh- und vormontierte Fertigteile aus einer Hand zu beziehen.

Intensive Verhandlungen dazu erstreckten sich über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten und viele Gesprächsrunden. Im Ergebnis konnte ein für beide Parteien fairer 10-Jahres-Vertrag ausgehandelt werden. M.Busch-Geschäftsführer Andreas Güll unterstreicht die Bedeutung von Inhalt und Umfang dieses langfristigen Vertrages: „Ein 10-Jahres-Vertrag ist in unserer Branche eher die Ausnahme als die Regel. Umso mehr unterstreicht das Vorgehen die Bemühungen beider Unternehmen zur Fortsetzung einer erfolgreichen, fairen und konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Volvo und M.Busch.“

Eine besondere Herausforderung bestand in der Auslegung der neuen Bearbeitungs- und Montagelinie: Die Anlage muss die vertraglich zugesicherte Menge ausbringen und gleichzeitig für M.Busch teilweise neue Prozesse kombinieren, wie das Räumen der Zahngeometrie oder das vollautomatische Montieren von Tellerfedern. Dazu war eine enge Abstimmung verschiedener Abteilungen bei M.Busch notwendig. Darüber hinaus gibt es hohe logistische Anforderungen: „Wir beliefern ab 2023 nicht, wie bisher, nur ein Werk in Europa, sondern zwei Werke an unterschiedlichen Standorten. Darüber hinaus gehen unsere Bremsscheiben an zwei Service-Läger und zwei weitere Montagewerke in Brasilien und den USA. Die Abstimmung der verschiedenen Anforderungen, insbesondere der Verpackung, ist eine Herausforderung“, erläutert Markus Dingenotto, Vertriebsleitung bei M.Busch, weitere Details der Zusammenarbeit mit Volvo. So wurde bei M.Busch ein Projektteam unter der gemeinsamen Leitung von Sebastian Kramer (Leiter Vertrieb Ausland) und Tobias Borgs (Assistent der Werkleitung Bestwig) installiert. Das Team soll die verschiedenen Anforderungen von Volvo und M.Busch koordinieren und möglichst in Einklang bringen.

In wöchentlichen Abstimmungsterminen mit den Projektverantwortlichen von Volvo werden alle offenen Themen von der Ausführung der Rohteile bis zur Verpackung geklärt. Der Start zur Belieferung der neuen Bremsscheiben erfolgt im Juni 2023. Bis zu diesem Zeitpunkt ist neben der Installation der neuen Fertigungslinie der Bau der neuen Versand- und Logistik-Halle mit einer Fläche von 4.500 qm geplant. Für den Unternehmensstandort Bestwig resultiert daraus ein Investitionsvolumen von mehr als 12 Mio. €. Zusätzlich ist die Einstellung und Qualifizierung weiterer Mitarbeiter geplant, um die automatisierte und voll vernetzte Anlage 3-schichtig betreiben und jährlich mehr als 300.000 Bremsscheiben fertigen zu können. Die Lieferung der neuen, vormontierten Bremsscheiben bildet damit gleichzeitig einen wesentlichen Meilenstein in der Strategie von M.Busch und führt mit dem steigenden Anteil von Fertigteilen zu einer entsprechend höheren Wertschöpfung bei gleichzeitiger Sicherung der Rohteile für die Gießerei von M.Busch in Wehrstapel.

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