M. Busch blickt auf 190 Jahre Unternehmensgeschichte zurück

Unternehmen lebt durch Fokussierung und Spezialisierung

Als im Jahr 1830 Schmiedemeister Michael Busch eine Sensenschmiede vom Freiherrn Max von Fürstenberg Eggeringshausen im Nierbachtal übernahm, war sicherlich noch nicht abzusehen, dass aus diesem kleinen Betrieb einmal eine der führenden Eisengießereien Europas entstehen wird. 30 Jahre später entwickelten Heinrich und Barthold Busch die Schmiede auf dem heutigen M. Busch-Betriebsgelände in Wehrstapel zu einem Hammerwerk und einer Graugießerei weiter. 1890 folgte dann der Grundstein für die heutige Bearbeitung, als vier Enkel des Unternehmensgründers eine Fabrik für Last- und Patentachsen in Bestwig errichteten. Bereits um 1900 wurden rund 100 Mitarbeiter beschäftigt. „Das schon damals angewandte Eisengussverfahren ist auch heute noch Grundlage des Unternehmens – selbstverständlich ständig weiterentwickelt und heute auf dem aktuellsten technischen Stand. Im Kern sind wir immer noch eine Eisengießerei, jedoch mit einem hohen Bearbeitungsanteil von 70 Prozent“, sagt M. Busch-Geschäftsführer Andreas Güll. Seiner Grundausrichtung sei das Unternehmen immer treu geblieben und habe sich in den 190 Jahren insbesondere durch Fokussierung und Spezialisierung stetig weiterentwickelt, findet Andreas Güll, der seit 2016 als Geschäftsführer Verantwortung im Unternehmen trägt.

Ausdruck dieser Firmenphilosophie sei auch die Strategie MB 2022. „MB 2022 treibt die Fokussierung auf bestimmte Produktgruppen weiter voran und verfolgt durch eine gezielte Investitionsstrategie eine deutliche Steigerung der Produktivität“, erläutert Andreas Güll. Momentan werde eine Marktanalyse durchgeführt, um weitere Produkte auszuwählen, die auch in Zukunft langfristig die Produktion an den Standorten Wehrstapel und Bestwig sicherstellen sollen. Diese langfristige Strategie sei auch nur möglich, weil M. Busch eine der wenigen Gießereien in Deutschland sei, die sich immer noch im Familieneigentum befinde. „Wir sind nicht Teil eines börsennotierten Konzerns, der kurzfristig beeinflusst von Aktienkursen handeln muss, sondern können langfristig und nachhaltig planen“, sagt Andreas Güll. Gemeinsam mit der sehr geringen Mitarbeiterfluktuation, „unsere Mitarbeiter sind teilweise schon in der dritten und vierten Generation beschäftigt“, sagt Güll, sei dies ein entscheidender Vorteil.

Die Eigentumssituation, das Unternehmen gehörte seit den 1960er Jahren teilweise und seit 1998 komplett der Gesellschafterfamilie der BPW Bergische Achsen aus Wiehl, biete der Geschäftsleitung ausreichend Freiraum, um das Unternehmen mit einer realistischen Strategie zu führen. „Damals wie heute halten wir nicht krampfhaft an alten Dingen fest, sondern entwickeln uns stetig weiter“, sagt Andreas Güll. Ausdruck dessen seien auch die enormen Investitionen in die technischen Anlagen beider Werke. Mit dem Neubau der Gießerei 3 im Jahr 2016 wurde in Wehrstapel die höchste Investition der Firmengeschichte realisiert. Am Standort Bestwig wird momentan ein zweistelliger Millionenbetrag in neue Hallen und insbesondere in neue automatisierte Bearbeitungslinien investiert. Die Schwungradbearbeitungslinie zählt zu den modernsten und innovativsten ihrer Art weltweit, und in Kürze wird auch die vollautomatische Bremsscheibenbearbeitungslinie in Betrieb genommen. „Ich bin überzeugt, dass M. Busch strategisch gut aufgestellt ist und blicke optimistisch auf das nun vor uns liegende 20. Jahrzehnt der Unternehmensgeschichte“, sagt Andreas Güll.

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