Busch erstellt detaillierten CO2-Fußabdruck

Strategien zur Klimaneutralität werden erarbeitet

„Die Thematik CO2-Footprint beschäftigt uns seit Anfang 2021. Der Gießereiverband trat im Frühjahr vergangenen Jahres an uns heran, um Gießereiunternehmen für ein Pilotprojekt zu gewinnen, die Teil des europäischen Emissionshandels sind. M.Busch ist seit 2013 im EU ETS“, sagt Matthias Klauke, Leitung Finanzen/ Controlling und Mitglied im NH-Team. Der CO2-Footprint (dt.: CO2- Fußabdruck) ist ein Instrument, welches in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, um CO2-Emissionen, ausgelöst durch unterschiedlichste Aktivitäten, und somit auch die Produktion von Gütern zu ermitteln und die Auswirkungen auf das Klima benennen zu können. Auf Basis dieser Werte sollen Firmen dann gezielte Klimaschutz-Maßnahmen ergreifen, um die angestrebten und gesetzlich vorgeschriebenen Klimaziele zu erreichen.

Nach dem GHG Protocol (Greenhouse Gas Protocol, dt. „Treibhausgasprotokoll“), einem transnationalen Standard für Unternehmen, um Treibhausgasemissionen zu bilanzieren und somit auch den CO2-Fußabdruck zu erstellen, werden Emissionen in drei Bereichen unterschieden, den sogenannten „Scopes“: Scope 1: alle direkten Emissionen, die im Unternehmen erzeugt werden. Scope 2: die indirekten Emissionen, beispielsweise aus außerhalb erzeugten und zugekauften Stroms. Scope 3: alle Emissionen, die über die Bezugskette, also auch durch Zulieferer, erzeugt werden. Hierzu zählen aber auch Emissionen, die durch Dienstreisen (u. a. Flüge) oder auch durch Mitarbeiter auf dem Weg zum Arbeitsplatz erzeugt werden. „Die im Scope 1 zusammengefassten Emissionen machen bei M.Busch den größten Anteil aus. Hier sind in erster Linie die durch die Koksverbrennung im Kupolofen erzeugten Emissionen zu nennen“, sagt Matthias Klauke. Der CO2-Fußabdruck für M.Busch wurde erstmals im vergangenen Jahr auf der Basis der Daten von 2020 erstellt. „In enger Absprache mit der EffizienzAgentur NRW haben wir mit dem Tool Ecocockpit unsere Werte ermittelt. Dieses Tool ist relativ selbsterklärend und war uns eine große Unterstützung“, berichtet Matthias Klauke. Es wurden Auswertungen erstellt, unter anderem auf Basis des Umsatzes und auch heruntergerechnet auf den einzelnen Beschäftigten.

Neben den CO2-Emissionen, erzeugt durch die Verbrennung von Koks, ist der zweite dominante Anteil der Verbrauch von Strom. „Momentan werden in Absprache mit der Effizienz-Agentur NRW Strategien entwickelt, um den Anteil von bezogenem Grünstrom zu erhöhen“, nennt Matthias Klauke eine erste Maßnahme zu mehr Klimaneutralität. Für das Jahr 2021 wurde inzwischen ebenfalls ein CO2- Fußabdruck erstellt. Auch Busch-Kunden fragen die ermittelten Daten an, um diese in den Scope 3 für die Erstellung des eigenen CO2-Fußabdrucks einfließen zu lassen. Sie fordern hierfür eine produktbezogene Datenermittlung, um diese in die eigene CO2-Bilanz zu integrieren.

Vorreiter auf diesem Gebiet ist insbesondere der langjährige M.Busch-Kunde ZF Friedrichshafen. ZF ist einer der weltweit größten Automobilzulieferer und hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bereits 2040 komplett klimaneutral zu produzieren. ZF geht damit über die gesetzlich vorgeschriebenen Ziele hinaus. Klimaneutralität ist eines der vier großen strategischen Ziele des Unternehmens. „Bereits 2030 möchte ZF die durch den eigenen Betrieb erzeugten Emissionen um 80 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2019 reduzieren. Die durch Zulieferer erzeugten Emissionen sollen um 40 Prozent reduziert werden“, berichtet Frank Buchholz, Leiter Vertrieb Inland bei M.Busch. Die durch Zulieferer erzeugten Emissionen machen bei ZF momentan einen Anteil von fast 30 Prozent aus. Zur Zielerreichung soll zukünftig bei der Vergabe von neuen Aufträgen zusätzlich zum Angebotspreis der spezifische CO2-Fußabdruck der Gussteile verglichen werden.

Gut aufgestellt ist Busch bereits im Hinblick auf Recycling. Metallschrott wird bei Busch zu 100 Prozent recycelt und dem Kreislauf wieder zugeführt. Um eigene Anstrengungen zur Emissionsreduzierung zu realisieren, steht das M.Busch NHTeam im engen Austausch mit der Effizienz-Agentur NRW. „Wir haben unseren Investitionsplan eingereicht, vorgestellt und auch schon einen ersten Antrag für staatliche Fördermittel erarbeitet. Die große Herausforderung ist natürlich der Kupolofen. Um diese Investitionen zu stemmen, brauchen wir Unterstützung“, macht Matthias Klauke deutlich. Zu den politischen Entscheidungsträgern besteht ebenfalls ein enger Kontakt. Alle Bundestagskandidaten aus dem Hochsauerlandkreis waren im vergangenen Jahr zum Austausch bei Busch.

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